Ganztagsbetreuung in Grundschulen
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Die Einführung des Rechtsanspruchs auf eine Ganztagsbetreuung markiert einen bedeutenden Schritt in der Bildungslandschaft Deutschlands. Stellen wir uns einmal vor, es ist das Jahr 2029. Die Schulglocke läutet, doch statt nach Hause zu eilen, bleiben viele Kinder in der Schule, um gemeinsam zu lernen, zu spielen und ein warmes Mittagessen zu genießen. Diese Vision wird bald Realität, denn ab dem Schuljahr 2026/2027 beginnt die schrittweise Einführung des Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung an Grundschulen.
Mit dieser Maßnahme sollen vor allem Familien unterstützt, aber auch Schülerinnen und Schülern über den Unterricht hinaus gefördert werden. Dennoch bleibt die Frage: Wie können Schulen und deren Träger die Herausforderung eines solchen Angebots angesichts begrenzter räumlicher, finanzieller und personeller Ressourcen meistern?
Hintergrundinformationen zum Rechtsanspruch
Der Anspruch auf eine ganztägige Betreuung für Grundschulkinder regelt das Gesetzt zur ganztägigen Förderung von Kindern im Grundschulalter (Ganztagsförderungsgesetz – GaFöG). Ab dem Schuljahr 2026/2027 startet die Umsetzung dieses Rechtsanspruchs mit den ersten Klassen. Dieses Angebot wird in den Folgejahren schrittweise um eine Klassenstufe ausgeweitet. Ab dem Schuljahr 2029/2030 haben dann alle Schülerinnen und Schüler der Klassen eins bis vier einen Anspruch auf Ganztagsbetreuung im Umfang von acht Zeitstunden an fünf Wochentagen. Darüber hinaus profitieren diese Kinder auch von einem leckeren Essen in der Schulmensa. Dabei wird je nach Bundesland zwischen drei Formen der Ganztagsbetreuung unterschieden. Gemäß der Definition der Kultusminister Konferenz (KMK) gelten Schulen als Ganztagsschulen, wenn Schülerinnen und Schüler an mindestens drei Tagen in der Woche ein ganztägiges Angebot im Umfang von mindestens sieben Stunden am Tag inklusive Mittagessen wahrnehmen können. Dieser Mindestumfang ist somit geringer als im GaFöG definiert. Daneben gibt es in manchen Bundesländern ein Ganztagsangebot in Verantwortung der Kinder- und Jugendhilfe. In diesen Einrichtungen werden teils ausschließlich Schulkinder (eigenständige Hotangebote) oder ergänzend auch Kinder im Vorschulalter (altersgemischte Kindertageseinrichtungen) betreut. Insbesondere in den westdeutschen Bundesländern gibt es weitere außerschulische Angebotsformen wie die Übermittagsbetreuung. Im direkten Vergleich zu den zuvor dargestellt Betreuungsformen weisen diese Angebote meist einen geringeren zeitlichen Umfang auf.
Des Weiteren muss der bereits existierende Personalmangel an Lehrkräften und pädagogischem Personal betrachtet werden. Denn neben dem Personal für die Unterrichtszeiten wird nun auch Personal für die außerschulische Betreuung sowie Küchenpersonal für die Schulverpflegung benötigt. Bereits heute stößt die Mittagsbetreuung inkl. Verpflegung in vielen Grundschulen aufgrund begrenzter räumlicher als auch personeller Kapazitäten an ihre Grenzen. Steigende Schülerzahlen machen gerade ein gemeinsames Essen in angenehmer Atmosphäre immer schwieriger.
Zielsetzung der Ganztagsbetreuung
- Verbesserte Vereinbarkeit von Familie und Beruf
- Erhöhung der Bildungs- und Teilhabechancen für alle Schulkinder
- Abbau von Bildungsungleichheiten
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Mittagessen in der Ganztagsschule
Mit Blick auf die begrenzten finanziellen Mittel und den Personalmangel in Schulküchen kann es keine zielführende Lösung sein, massive Investitionen in neue Schulküchen zu tätigen. Stattdessen bedarf es clevere Lösungen, die sowohl den begrenzten räumlichen als auch personellen Ausgangslagen entgegenkommen.
In diesem Zusammenhang treten Verpflegungssysteme in den Fokus, die den Kochprozess von der Essensausgabe in den Schulen trennen. Im Gegensatz zu konventionellen Küchen ist hierbei die Ausstattung der Räumlichkeiten nicht nur weitaus günstiger, sondern bedarf auch viel weniger Platz. Auch mit Blick auf die Personalressource schneiden diese Verpflegungssysteme besser ab.
Schon gewusst?
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destatis, Pressemitteilung „40 % der Mütter von Kindern unter drei Jahren sind erwerbstätig“, 09. Mai 2023.
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Statistischer Bericht – Allgemeinbildende Schulen – Schuljahr 2022/2023, destatis.
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Allgemeinbildende Schulen in Ganztagsform in den Ländern der Bundesrepublik Deutschland, Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland.
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Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) (2019): Grundlagen für ein ge-sundheitsbewusstes Essverhalten, [online] https://www.kindergesundheit-info.de/themen/ernaehrung/gesundes-ernaehrungsverhalten/gesundes-essverhalten/ [09.10.2024]
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Vernetzungsstelle Schulverpflegung des Saarlands
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Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) (2018): Studie zu Kosten- und Preisstrukturen in der Schulverpflegung (KuPS) Abschlussbericht.
KuPS-Studie-Abschlussbericht.pdf