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Verpflegungskonzepte in Werkstätten für Menschen mit Behinderung

Lesezeit: 5 min

Ein gutes Verpflegungskonzept in Werkstätten für Menschen mit Behinderung (WfbM) umfasst weit mehr als die reine Essensversorgung. Es trägt dazu bei, Gemeinschaft zu fördern, Selbstbestimmung zu stärken und Inklusion im Alltag erlebbar zu machen. Für die rund 300.000 Menschen, die bundesweit in über 700 Werkstätten beschäftigt sind, ist die gemeinsame Mittagsverpflegung ein wichtiger Bestandteil der Tagesstruktur – vergleichbar mit einer Mittagspause in jedem anderen Betrieb.

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Gleichzeitig sind Werkstätten Orte der beruflichen Teilhabe, die nach den Vorgaben des Sozialgesetzbuchs und des Bundesteilhabegesetzes Barrieren abbauen und individuelle Entwicklung ermöglichen sollen. Damit diese Teilhabe funktioniert, gehört ein durchdachtes Verpflegungskonzept genauso zum Alltag wie die pädagogische und berufliche Förderung. Wenn Sie weitere Informationen zu diesem Thema suchen, finden Sie hier praxisnahe Ansätze und konkrete Beispiele, wie Verpflegung in Werkstätten für Menschen mit Behinderung gelingen kann.

Was sind Werkstätten für Menschen mit Behinderung?

Nachhaltigkeitsstrategie

Werkstätten für Menschen mit Behinderung sind ein zentraler Bestandteil der Behindertenhilfe und damit auch eng mit der Eingliederungshilfe verknüpft. Hier können Personen, die aufgrund einer körperlichen, geistigen oder psychischen Behinderung nicht oder noch nicht in den allgemeinen Arbeitsmarkt integriert werden können, eine Anstellung finden. Sie bieten nicht nur Arbeitsplätze, sondern auch pädagogische, therapeutische und soziale Unterstützung, die individuell auf die Bedürfnisse der Beschäftigten abgestimmt ist.

Menschen mit Behinderung können in den Werkstätten eine erste Berufsausbildung erlangen oder an Maßnahmen zur Wiederherstellung der Erwerbsfähigkeit teilnehmen. Ziel ist es, anschließend entweder eine Tätigkeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt aufzunehmen oder weiterhin in einem der Arbeitsbereiche der Werkstatt tätig zu sein.

Gemeinschaftliche Mittagsverpflegung in der WfbM verbindet

Neben der beruflichen Förderung spielt die Verpflegung in den Einrichtungen eine bedeutende Rolle für die soziale Teilhabe und die Tagesstruktur der Beschäftigten. Häufig verbringt man auch die Mittagspause in der Werkstatt. Das gemeinsame Mittagessen wird nicht nur als Mahlzeit verstanden, sondern als sozialer Treffpunkt, der Begegnung und Gemeinschaft ermöglicht. Für viele ist das Mittagessen ein festes Essensritual.Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten und aus verschiedenen Arbeitsbereichen kommen zur Mittagszeit zusammen und tauschen sich aus.

Neben der Gemeinschaftsverpflegung spielt ebenso die Ernährungsbildung eine wichtige Rolle in Werkstätten für Menschen mit Behinderung. Gemeinsam lernt es sich besser, um auch im häuslichen Umfeld ein gutes Gefühl für die richtigen Lebensmittel zu bekommen.

 

Verpflegung in Werkstätten für Menschen mit Behinderung mitgestalten: Ein inklusiver Workshop zur vegetarischen Ernährung

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Wie gemeinsames Essen in Werkstätten nicht nur zur Verpflegung beiträgt, sondern auch soziale Teilhabe fördert und Gemeinschaft stärkt, zeigt ein Workshop, den Praktikantinnen von apetito in Zusammenarbeit mit den Ledder Werkstätten durchgeführt haben. Im Mittelpunkt stand das Thema „Vegetarische Ernährung“, das in einem interaktiven Format mit einer Präsentation und einer gemeinsamen Verkostung vermittelt wurde.
Mehr dazu im Bericht: Praktikantinnen veranstalten Workshop zum Thema „Vegetarische Ernährung“ mit den Ledder Werkstätten.

Inklusion durch Verpflegung

Ein inklusives Verpflegungskonzept berücksichtigt barrierefreie Verpflegungslösungen, etwa durch eine leicht verständliche Menüauswahl oder geeignete Essensräume. Menüpläne werden häufig in einfacher Sprache oder mit Piktogrammen dargestellt, um die Auswahl zu erleichtern. Um besonderen Anforderungen an die Verpflegung gerecht zu werden, können spezielle Angebote wie zum Beispiel pürierte Kost angeboten werden. Erfahren Sie, wie winVitalis Sie dabei unterstützt.

Die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Gerichten zu wählen oder die eigene Tischgemeinschaft zu bestimmen, stärkt die Mitbestimmung der Beschäftigten und bringt Flexibilität in den Alltag.

Besonders inklusiv wird das Konzept, wenn Beschäftigte selbst aktiv in die Verpflegung eingebunden sind, etwa durch eine Anstellung in der Küche oder im hausinternen Catering der Werkstatt. Durch die Zusammenarbeit von Menschen mit und ohne Behinderung in der Küche kann Inklusion aktiv gelebt werden.

Ein einfaches Handling durch den Einsatz einer standardisierten Verpflegungslösung ermöglicht es, Beschäftigte ganz einfach in die Zubereitungsprozesse einzubinden. Der Verpflegungsanbieter apetito aus Rheine hat ein solches Konzept entwickelt und setzt es bereits viele Jahre erfolgreich ein. Das System basiert auf dem Cook- &-Freeze-Ansatz. Dabei werden Menükomponenten gekocht, portioniert und anschließend schockgefrostet. Die tiefkühlfrischen Menüs werden in die Werkstatt geliefert, können dort sogar bis zu mehreren Monaten gelagert und flexibel erwärmt werden. Die Arbeitsabläufe sind in einfache, aufeinanderfolgende Schritte gegliedert und werden durch gezielte Schulungen begleitet. Das System ermöglicht ein direktes Reagieren auf verschiedene Tischgastzahlen und somit sind auch kurzfristige Essensteilnehmenden problemlos handhabbar.

Hier mehr über Cook & Freeze erfahren
Artikel vom 22.10.2025