Wie Ausschreibungen die Kita- und Schulverpflegung revolutionieren
Noch vor wenigen Jahren waren Ausschreibungen für die Mittagsverpflegung in Kitas und Schulen eher die Ausnahme. Heute sind sie gängige Praxis. Die Zahl der Verfahren hat sich in den letzten fünf Jahren nahezu verdoppelt. Was auf den ersten Blick wie ein rein bürokratischer Prozess wirkt, ist in Wahrheit ein entscheidender Schritt hin zu mehr Qualität, Transparenz und Nachhaltigkeit.
Der Weg zum idealen Mittagessen: Warum Ausschreibungen wichtig sind
Für öffentliche Träger wie Kommunen und Städte ist die Durchführung einer Ausschreibung keine Option, sondern eine gesetzliche Verpflichtung. Das Vergaberecht soll die transparente Vergabe von öffentlichen Mitteln sicherstellen und Vetternwirtschaft verhindern. Es schafft einen fairen Wettbewerb zwischen Anbietern und garantiert eine Gleichbehandlung aller Beteiligten. Oberhalb eines Schwellenwerts von 221.000 € müssen die Ausschreibungen europaweit veröffentlicht werden.
Doch die Vorteile reichen weit über die rechtlichen Aspekte hinaus. Ausschreibungen bieten eine einzigartige Chance, die Qualität der Verpflegung aktiv zu gestalten und zu verbessern. Denn durch die vielfach individuellen Rahmenbedingungen und Ansprüche der Kommunen, Gemeinden, Trägern und Einrichtungen stellen sie eine Schlüsselrolle in der Qualitätsentwicklung dar.1So gelingt eine erfolgreiche Ausschreibung
Jan Philipp Cordes Teamleiter Ausschreibungsmanagement
Wo früher viele Träger und Einrichtungen nur das Cook & Hold Verfahren in Betracht gezogen haben, werden Ausschreibungen derzeit immer häufiger offen gestaltet. Das heißt auch Verpflegungsanbieter, die Systeme wie zum Beispiel Cook & Freeze oder Cook & Chill anbieten, können an den Ausschreibungen teilnehmen. Für die ausschreibenden Stellen hat das den Vorteil, dass viele Anbieter an der Ausschreibung teilnehmen können.
Neben formalen Aspekten ist die klare Definition der Inhalte entscheidend. Bei den inhaltlichen Bestandteilen wird zwischen Eignungskriterien bzw. Ausschlusskriterien (Muss-Kriterien) und Wertungskriterien (Kann-Kriterien) unterschieden:
Qualität schlägt Preis
Eine der größten Herausforderungen ist die einseitige Fokussierung auf den Preis. Wenn der Preis das einzige Wertungskriterium ist, erhält oft der günstigste, nicht der am besten geeignete Anbieter den Zuschlag. Das führt nicht selten zu Unzufriedenheit und Problemen während der Vertragslaufzeit.
Erfolgreiche Ausschreibungen legen daher einen deutlich stärkeren Fokus auf Qualität, Nachhaltigkeit und Service.
Gemeinsam zum Ziel
Ausschreibungen sind komplexe Prozesse, aber sie bieten eine große Chance. Sie sind das Werkzeug, um die Mittagsverpflegung in Kitas und Schulen nicht nur rechtlich sauber, sondern vor allem auch qualitativ hochwertig, nachhaltig und bedarfsgerecht zu gestalten. Indem alle Beteiligten – von Trägern über Einrichtungen bis hin zu Eltern und Anbietern – von Anfang an in den Prozess eingebunden werden, kann das perfekte Verpflegungsangebot gefunden werden, das Kinder glücklich macht und Eltern überzeugt.Treten Sie gerne für einen Informationsaustausch mit uns in Kontakt!
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Ausschreibung & Vergabe - Bundeszentrum Kita- und Schulverpflegung, Stand: 15.09.2025
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In form Deutschlands Initative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung
