Superfoods

Exoten wie Açaíbeeren, Chiasamen und Goji-Beeren werden als sogenanntes Superfood beworben. Die exotischen Früchte und Samen tauchen als Zutaten immer häufiger in besonders „gesunden“ Rezepten auf. Meist handelt es sich um Lebensmittel mit einem höheren Gehalt an Vitaminen und/oder Mineralstoffen sowie sekundären Pflanzenstoffen, denen positive Wirkungen auf unsere Gesundheit nachgesagt werden. Was hinter den Trendlebensmitteln steckt und welche Superfoods sich direkt vor unserer Haustür finden lassen, erfahren Sie hier.

Definition: Was sind Superfoods?

Eine wissenschaftliche oder lebensmittelrechtliche Definition des Begriffs „Superfood“ gibt es nicht. Es handelt sich vielmehr um einen Marketingbegriff, der natürliche oder exotische Lebensmittel mit besonders gesundheitsfördernden Eigenschaften beschreibt.
Superfoods werden meist getrocknet, als Püree oder Extrakt verkauft. In einigen Lebensmitteln sind sie als Anreicherung zu finden, wie etwa in Brötchen mit Chiasamen. Darüber hinaus werden einige Superfoods in Kapsel- oder Pulverform als Nahrungsergänzungsmittel angeboten.

Exotische Superfoods in unseren vegetarischen Gerichten

Hanfsamen: Sie bestehen zu 20 bis 25 Prozent aus Protein. Die Bioverfügbarkeit des Hanfproteins ist hoch.

Maulbeeren: In der chinesischen Medizin werden Maulbeeren wegen ihrer entzündungshemmenden Wirkung geschätzt. Auch wegen ihres Geschmackes sind sie interessant. Dieser liegt zwischen süß und herb.

Chiasamen: Chia gehört zu den Ölsaaten. Die Samen der Pflanze können roh oder getrocknet verzehrt und Getränken beigemischt werden. Aufgrund ihrer hohen Quellfähigkeit haben Chiasamen eine positive Auswirkung auf die Verdauung.

Superfoods – Alternativen aus heimischem Anbau

Die derzeit populärsten Superfoods kommen aus weit entfernten tropischen oder arktischen Regionen. Jedoch punkten auch viele heimische Obst- und Gemüsesorten mit gesundheitsfördernden Eigenschaften. Gleichzeitig tragen diese zu einer nachhaltigen Ernährung bei. Um negative Einflüsse auf die Umwelt und die Gesellschaft, zum Beispiel durch lange Transportwege und den Anbau in Monokulturen, zu verringern, lohnt sich ein Blick auf unsere heimischen Superfoods:

Beeren, wie Brom-, Holunder- und Heidelbeeren, sowie Kirschen, rote Weintrauben und Rotkohl enthalten viele antioxidativ wirkende Stoffe. Sie können ideal anstelle von Açaíbeeren verzehrt werden.
Leinsamen liefern Omega-3-Fettsäuren und Ballaststoffe und sind daher ein heimischer Ersatz für Chiasamen.
Geeignete Alternativen aus heimischem Anbau für Moringa (Meerrettichbaum) und die Mikroalge Spirulina sind Grünkohl, Spinat und Feldsalat.

Heimische Superfoods in unseren vegetarischen Gerichten

Spinat: Die grünen Blätter sind reich an Mineralstoffen und Vitaminen, was sie sehr wertvoll für eine ausgewogene Ernährung macht.

Rosmarin: Das Gewürz mit seinem herb würzigen Aroma enthält ätherische Öle. Der Pflanze werden zahlreiche Wirkungen zugesprochen, u. a. ihre anregende Wirkung für den Kreislauf und eine gute Bekömmlichkeit für den Magen.

Rucola: Rucola, auch Rauke genannt, besitzt einen scharf würzigen Geschmack. Die wertvollen Inhaltsstoffe unterstützen das Immunsystem.

Das Wichtigste in Kürze:

Superfoods wird ein hoher Gehalt an wertvollen Inhaltsstoffen zugeschrieben. Sie können unseren Speiseplan durchaus bereichern. Ein gesundheitlicher Mehrwert ist dadurch im Vergleich zu unseren heimischen Obst- und Gemüsesorten jedoch nicht gegeben.
Gesundheitsfördernde Eigenschaften bestimmter Superfoods sind wissenschaftlich oftmals nicht belegt!
Viele populäre Superfoods kommen aus weit entfernten Regionen. Im Vergleich zu heimischem Obst und Gemüse sind sie oft sehr teuer.
Einige Superfoods wachsen direkt vor unserer Haustür. Beispielsweise enthalten Zwiebeln, alle Kohlarten, Rote Bete, Hülsenfrüchte, native Pflanzenöle, Kerne, Nüsse, Kartoffeln und (Vollkorn-)Getreide viele sekundäre Pflanzenstoffe. Die meisten dieser Lebensmittel gibt es aus heimischem Anbau.

Artikel vom 06.04.2023