Nachhaltigkeit im Einkauf
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Herr Zimmermeyer, heute ist internationaler Tag der Menschenrechte. Was bedeutet das Thema Menschenrechte für Sie in der Einkaufspraxis?
Die Einhaltung der Menschenrechte in unsere Lieferkette ist für uns als verantwortungsvoll handelndes Unternehmen von höchster Bedeutung. Dies gilt im gleichen Maß auch immer stärker für unsere Kundinnen und Kunden. Das merken wir deutlich bei den Anfragen, die uns als Unternehmen erreichen.
Unserer Verantwortung als Unternehmen möchten wir über eine gezielte Lieferantenauswahl gerecht werden, die schon bei der Neuaufnahme von Lieferanten zum Tragen kommt. Wir wählen nur Lieferanten aus, die uns die UN Global Compact Prinzipien gewährleisten können. UN Global Compact formuliert dabei Prinzipien zur Einhaltung der Menschenrechte. Darüber hinaus überprüfen wir die Einhaltung der Standards auch bei unseren bedeutendsten Lieferanten direkt vor Ort.
Mit welchen Maßnahmen sichert apetito die Einhaltung der Menschenrechte in der Lieferkette?
Die effektivste Maßnahme ist sicherlich, dass wir unsere Lieferanten seit vielen Jahren genau kennen. So konnten sich langjährige Partnerschaften etablieren. Beispielsweise pflegen wir mit 72% der direkten Lieferanten eine mehr als fünf Jahre währende, ununterbrochene Zusammenarbeit. Das ermöglicht uns im täglichen Dialog auch einen offenen Umgang miteinander.Zum anderen legen wir bei der Herkunft unserer Produkte einen hohen Fokus auf Regionalität. Allein 88% unserer Waren kommen im Ursprung aus Deutschland oder der EU. Für Rohwaren, die wir nur aus Asien oder Südamerika beziehen können, versuchen wir selbst regelmäßige Vor-Ort-Audits durchzuführen und in Lieferantengesprächen Risiken zu minimieren.
Ab dem 01. Januar 2023 ist auch apetito vom Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz der Bundesregierung betroffen. Welche Vorkehrungen hat das Unternehmen bereits getroffen?
Das Lieferkettengesetz verlangt von uns, dass wir das Risiko von Menschenrechtsbrüchen in der Lieferkette bewerten und dokumentieren. Wir kennen diese Risiken, möchten den Prozess jedoch noch systematischer in unsere Einkaufsprozesse integrieren. Wir verfügen bereits über eine gute Datenbasis und ein hohes Know-how bei der uns unsere Organisationsstruktur zugutekommt. Dazu muss man sagen, dass wir uns regelmäßig in sogenannten Warengruppenteams (WGT) aus Einkauf, Produktentwicklung und Qualitätssicherung austauschen. Die interdisziplinären WGT bilden eine kompetente Stelle mit einem sehr großen Know-how und schaffen einen Wissensaustausch, der uns hilft, verantwortungsbewusste Lieferanten auszuwählen.