
24.07.2020
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Mit einer ausgewogenen Ernährung und viel Bewegung
11.11.2020
Diabetes mellitus ist eine Stoffwechselerkrankung, die auch als „Zuckerkrankheit“ bezeichnet wird. Aktuell sind laut „Deutsche Diabetes Gesellschaft“ (DDG) mehr als sechs Millionen Menschen an Diabetes mellitus erkrankt. Hierbei unterscheiden sich zwei Formen: Diabetes mellitus Typ 1 und 2. Unbehandelt können überhöhte Blutzuckerwerte Nerven, Blutgefäße und zahlreiche Organe schädigen.
Diabetes mellitus wurde bereits in der Antike als „honigsüßer Durchfluss“ bezeichnet, da der Urin des Kranken süßlich schmeckte. Da Diabetikern das Hormon Insulin fehlt beziehungsweise nicht ausreichend von der Bauchspeicheldrüse gebildet wird — kommt es zum Anstieg des Zuckers im Blut — eine sogenannte Hyperglykämie. Ab einem gewissen Zuckergehalt im Blut wird dieser über die Nieren ausgeschieden und ist dann im Urin nachweisbar. Bei gesunden Menschen werden die Kohlenhydrate gespalten und mithilfe des Insulins als Zuckermoleküle vom Blut in die Zellen geschleust. In den Zellen wird der Zucker dann zur Energiegewinnung benötigt.
Vom Diabetes spricht man, wenn der Nüchtern-Blutzuckerwert über 126 mg/dl liegt. Typische Anzeichen sind starker Durst, vermehrte Harnausscheidung, Müdigkeit und Abgeschlagenheit, ungewollte Gewichtsabnahme, Appetitlosigkeit sowie Acetongeruch vom Atem und der Haut. Für Betroffene kann durch eine differenzierte Arztdiagnose eine auf den individuellen Diabetes-Typ abgestimmte Therapie gefunden werden.
Es gibt verschiedene Diabetesformen. Die beiden Hauptformen sind der Diabetes mellitus Typ 1 und Typ 2, welche jedoch häufig miteinander verwechselt werden.
Personen mit Diabetes mellitus Typ 1 sind lebenslang auf eine Insulingabe angewiesen, da ihnen das Hormon Insulin fehlt. Der Kernpunkt in der Therapie ist eine bedarfsgerechte Insulineinstellung. Der Betroffene ist gut geschult und kann den Kohlenhydratgehalt der Speisen einschätzen beziehungsweise berechnen, damit sie die passende Menge an Insulin spritzen. So können Unterzuckerungen oder zu hohe Blutzuckerwerte vermieden werden.
Im Gegensatz zum Diabetes Typ 1 kann beim Typ 2 zwar noch Insulin von der Bauchspeicheldrüse produziert werden, aber nicht mehr in ausreichender Menge beziehungsweise kann es im Körper nicht mehr richtig seine Wirkung entfalten. Da ein Großteil der Betroffenen übergewichtig oder adipös ist, wirkt sich eine moderate Gewichtsreduktion positiv auf die Erkrankung aus. Eine ausgewogene Ernährung ist somit ein wichtiger Baustein bei der Behandlung eines Typ 2 Diabetes, denn bereits eine leichte Gewichtsabnahme mit gleichzeitig gesteigertem Bewegungsverhalten kann zu einer Verbesserung der Blutzuckereinstellung führen.
Das Ziel jeder Diabetes mellitus-Behandlung ist es, eine Normalisierung des gestörten Stoffwechsels anzustreben, um akute Komplikationen und mögliche Spätfolgen zu verhindern.
Menschen mit Diabetes dürfen praktisch alles essen. Damit die gewünschte Blutzuckereinstellung erzielt werden kann, zählt eine ausgewogene Ernährungsweise zu den Grundvoraussetzungen der Therapie. Heute gibt es keine „Diabetesdiät“ mehr im eigentlichen Sinne. Die Ernährung bei Diabetes mellitus entspricht einer gesunden ausgewogenen Ernährung, wie sie auch dem Nicht-Diabetiker empfohlen wird. Moderate Mengen von Zucker und zuckerhaltigen Nahrungsmitteln dürfen von allen Diabetikern zu sich genommen werden. Hierbei gilt: Die Zuckeraufnahme auf maximal zehn Prozent der Gesamtenergie zu beschränken.
Auf die Kohlenhydratverteilung kommt es an
Die Verteilung und Menge der aufgenommenen Kohlenhydrate muss auf die medikamentöse Behandlung abgestimmt werden. Für Diabetiker, die mit Insulin oder blutzuckersendenden Medikamenten behandelt werden, ist es wichtig, blutzuckererhöhende Lebensmittel zu erkennen. Der Kohlenhydratanteil wird zur Schätzhilfe in Broteinheiten (BE) beziehungsweise Kohlenhydrateinheiten (KE) berechnet. Eine BE entspricht 12 Gramm Kohlenhydrate, eine KE 10 Gramm. Beide Einheiten können gleichwertig verwendet werden.
Der Blutzucker steigt nach dem Essen mal schnell und manchmal nur sehr langsam an. Verantwortlich dafür sind die aufgenommenen Kohlenhydrate, die im Körper unterschiedlich schnell verarbeitet. Man unterscheidet zwischen kurzkettigen und komplexen (langkettigen) Kohlenhydraten. Kurzkettige Kohlenhydrate sind beispielsweise in Lebensmittel wie Weißmehlprodukte, zuckerhaltiges Gebäck, Süßigkeiten oder süße Getränke enthalten. Diese Kohlenhydrate gelangen schnell ins Blut und lassen den Blutzucker rasant ansteigen.
Komplexe Kohlenhydrate, die sich u.a. in (Vollkorn) Getreideprodukten, Kartoffeln, (Natur)Reis, Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte befinden, sättigen viel besser, lassen den Blutzuckerspiegel nur langsam ansteigen und enthalten darüber hinaus mehr Ballaststoffe.
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